(REZENSION) Für immer deine Tochter von Hera Lind

Mamenu

REZENSION
Herausgeber ‏ : ‎ Heyne Verlag
Erscheinungstermin ‏ : ‎ 29. November 2024
Sprache ‏ : ‎ Deutsch
Seitenzahl der Print-Ausgabe ‏ : ‎ 432 Seiten
ISBN-10 ‏ : ‎ 3453443411
ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3453443419

Zum Buch

Paula findet in einer Küchenschublade das Tagebuch ihrer verstorbenen Mutter. Nie hatte Anna von ihrer Flucht mit Baby Paula aus Pommern nach Kriegsende 1945 erzählt. Doch beim Lesen offenbart sich Paula eine Wahrheit, die sie vollkommen aus der Bahn wirft. Ergreifend berichtet Anna von ihrem monatelangen Verstecken mit dem Säugling auf einem Dachboden, von ihrer Verzweiflung, immer den Tod vor Augen, und von dem Deserteur Karl, der Anna und die kleine Tochter in letzter Sekunde rettet. Als Paula von ihrer wahren Identität erfährt, bricht für sie eine Welt zusammen, und sie macht sich auf, um ihre Spuren zu finden.

 

Meine Meinung

Manchmal trifft einen ein Buch so tief, dass man nach dem Lesen erst einmal still dasitzt. Genau das ist mir hier passiert. Ich hatte nicht erwartet, so hineingezogen zu werden  emotional, gedanklich, fast körperlich. Es geht um eine Geschichte, die nicht nur vom Überleben im Krieg erzählt, sondern auch davon, wie lange verschlossene Wahrheiten unser Leben verändern können. Und darum, wie wichtig es ist, die eigene Vergangenheit zu kennen  selbst wenn sie weh tut.

Paula stößt in der Küche ihrer verstorbenen Mutter auf ein altes Tagebuch – und was sie darin liest, stellt ihr gesamtes Leben auf den Kopf. Ihre Mutter Anna hatte nie ein Wort über die dramatischen letzten Kriegstage 1945 verloren, über ihre Flucht aus Pommern mit dem neugeborenen Baby, über das monatelange Verstecken auf einem Dachboden, über die Angst, den Hunger, die allgegenwärtige Todesgefahr.

Beim Lesen von Annas Aufzeichnungen taucht man tief ein in eine Zeit, in der jede Entscheidung über Leben oder Tod entscheiden konnte. Besonders berührend war für mich die Begegnung mit Karl, dem Deserteur, der Anna und Paula das Leben rettet  ein Moment voller Menschlichkeit in einer unmenschlichen Zeit.

Ich musste während des Lesens mehrmals innehalten und tief durchatmen. Die Beschreibungen von Not, Leid und Angst gehen unter die Haut. Und doch schwingt immer auch etwas anderes mit: Mut, Hoffnung, Liebe und die unerschütterliche Kraft einer Mutter, ihr Kind zu beschützen.

Für Paula bringt das Tagebuch nicht nur die Wahrheit über ihre Herkunft ans Licht es lässt auch ihr eigenes Leben in einem neuen Licht erscheinen. Eine Welt bricht zusammen, aber es öffnet sich auch eine neue Tür: die Suche nach den eigenen Wurzeln.

Die Autorin hat mich mit dieser Geschichte vollkommen mitgenommen. Ich habe mitgelitten, mit gehofft und konnte das Buch kaum aus der Hand legen. Es ist keine leichte Lektüre, aber eine sehr lohnenswerte – bewegend, erschütternd und gleichzeitig voller Wärme.Ein Buch, das zeigt, wie stark Menschen in Extremsituationen sein können  und wie wichtig es ist, den eigenen Ursprung zu kennen. Für mich eine absolute Leseempfehlung.

⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️


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